Das größte Laufprogramm der Mannschaft zieht Zwischenbilanz
Nach dem Motto „Jeder Tag ein anderer Spieler“ laufen die Jungs unserer C-Jugend-Mannschaft seit nunmehr vier Monaten, um sich einzeln mit Trainern oder Mitspielern gemeinsam fit zu halten und in persönlichem Kontakt zu bleiben. Sie nutzen mit dem alternativen Trainingsprogramm einen der wenigen verbliebenen Freiräume und verschaffen sich auf diese Weise einen Ausgleich.
Nach nunmehr vier Monaten unseres aus der Not heraus entstandenen Laufprogramms, das mit den weiter fortbestehenden Einschränkungen und anhaltender Motivation der Spieler, Eltern und Trainer eine immer größere Dimension annimmt und allein dadurch bedingt in der Vereinsgeschichte seinesgleichen sucht, ist es Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Das Nennen bloßer Zahlen genügt an dieser Stelle nicht, um ein treffendes Bild des bislang Geleisteten abzugeben. Es fehlt schlicht ein Maßstab dafür. Das besorgte Blicken auf die sich täglich ändernden Corona-Zahlen erfasst das Geschehen um unsere Jungs herum nicht hinreichend und verstellt möglicherweise die Sicht auf die Bedürfnisse jedes einzelnen unserer Spieler. Zur Bewertung und Einordnung der Fakten (Kilometerzahl, Teilnehmerzahl etc.) ist es unerlässlich, die Rahmenbedingungen nochmals in Erinnerung zu rufen und auch die persönlichen Befindlichkeiten der einzelnen Spieler bewusst zu machen. Jeder von uns hat einen anderen Blick auf die pandemiegeprägte Situation, hat seine eigene Einstellung dazu, hat seine eigenen Probleme und geht individuell verschieden damit um. Die einen werden stumm, ziehen sich zurück, die anderen werden aktiv und gehen nach vorn. Am Ende kommt es darauf an, dass der Sportler und der Mannschaftsgeist in uns überleben. Uns alle gemeinsam, denen Jugendarbeit im Verein am Herzen liegt, bewegt die Frage: „Wie lange schon und wie lange noch pandemiebedingte Einschränkungen?“ Eine Antwort darauf kann vieles entscheiden über die Fortsetzung erfolgreicher Jugendarbeit in unserem Verein und unserer Mannschaft. Wann die Beschränkungen enden und wir wieder befreit auf dem Platz als Mannschaft trainieren, kann derzeit niemand sagen. Konkreter geht es nur, wenn jeder von uns handelt und zwar auf unserer Ebene, ganz unten, ganz nah bei den Menschen, bei unseren Jungs und ihren Bedürfnissen. Unsere Jungs brauchen außerhalb der Familien gleichfalls Vorbilder, Menschen, die ihnen Halt, Nähe, Vertrauen und Selbstvertrauen geben, Spaß und Abwechslung bereiten, Menschen, die ihnen Verständnis und Wertschätzung entgegenbringen, ihnen zuhören, sie aufbauen und ermutigen. Auf diese Aufgaben kommt es derzeit ganz besonders an. Jeder von uns kann weiterhin etwas tun, damit unsere Jungs aktiv und motiviert und dadurch fit und optimistisch bleiben.
Aktiv kommen wir besser durch und haben viele Aufgaben erledigt:
Gemeinsam draußen Sport machen, drinnen Dehnen, Lockern, Kräftigen falls das Wetter schlecht war, Fahrradfahren, Laufen, mit dem Ball am Fuß Übungen machen, die Übungsvideos gemeinsam mit den Jungs nachmachen, sich einen Mitspieler zum Laufpartner aussuchen, sich zum Laufprogramm (Michael) melden, sich zum Fitnessprogramm und Online-Training (David) melden und vieles, vieles mehr.
Aktiv kommen wir besser durch und haben folgendes erreicht:
Gemeinsam erlebte 1000 Kilometer in unserem Laufprogramm! Von 27 spielberechtigten Spielern haben 19 am Laufprogramm teilgenommen. Dies entspricht einer Quote von rund 70 Prozent. Von diesen 19 Spielern haben 12 Jungs regelmäßig teilgenommen, was einer Quote von immerhin noch rund 44 Prozent entspricht. Die Teilnahmebereitschaft ist seit dem 09. November 2020 stetig gestiegen, so dass weitere Termine angeboten werden konnten, um den Bedürfnissen unserer Jungs gerecht zu werden. Das Trainerteam bietet derzeit jeden Tag mindestens eine Laufgelegenheit an, 10 Termine pro Woche, das Ganze an verschiedenen Orten, mit interessanten, abwechslungsreichen von unseren Jungs vorgeschlagenen Strecken. Mit dem heutigen Tag, dem 02. März 2021, haben wir exakt 1005 Kilometer gegen Corona erlaufen, eine stolze Zahl, die aber auch nachdenklich stimmt. Zudem erfolgte Woche für Woche der Versand von Links zu Online-Angeboten des DFB. Diese beinhalteten Übungsvideos zur Gestaltung des Eigentrainings daheim und Live-Einheiten, dargeboten durch professionelle Jugendtrainer des DFB. Diese enormen Anstrengungen werden weiter aufrechterhalten so lange es erforderlich ist.
Aus vielerlei Gesprächen mit den Eltern habe ich erfahren, dass die oben genannten Aufgaben selbstverständlich nichts Neues sind und unsere Spielerfamilien neben dem, was das Trainerteam bieten kann und darf, vieles schon in Eigenregie leisten, wobei der Breitensport natürlich hinter Gesundheit, Schule/Beruf und Familie rangiert. Homeoffice und Homeschooling beanspruchen unsere Spielerfamilien enorm, so dass ich an dieser Stelle ausdrücklich danke sage an alle, die für den Fußball, das Hobby ihrer Kinder noch ein offenes Ohr haben und die Kraft aufbringen, unsere Jungs anzutreiben, sie zu stärken, sie zu unterstützen, sie zum Treffpunkt zu bringen, sie wieder abzuholen, ihnen neue Laufschuhe zu bestellen, den Kampf gegen das übermäßige „Zocken“ nicht aufzugeben und nicht vor den Tücken der Online-Schule zu kapitulieren!
Ihr Eltern, auf Euch bin ich genauso stolz, wie auf meine Spieler, auf meine Jungs, meine Kinder, wie ich immer zu sagen pflege! Liebe Eltern, Ihr habt gemeinsam mit dem Trainerteam einen guten Job gemacht!
Bleiben wir gemeinsam stark, bleiben wir für unsere Jungs gemeinsam aktiv, bringen wir sie gemeinsam durch die nächsten ungewissen Wochen!
Es geht um nichts Geringeres als den Erhalt der Mannschaft, damit unser Fußball als Ort des sozialen Lernens, als Ort der Offenheit und Lernbereitschaft bestehen bleibt.
Dafür kämpfen wir jeden Tag!